Performance Theorie: Kritische Konzepte
Ab 25. April 2019 donnerstags, 16-18 Uhr, IG-Farben Gebäude, Raum 1.411
Seit den 1950er Jahren beschreibt ‘Performance’ menschliches Verhalten und Kunstwerke, die sich „zwischen Theater und Anthropologie“ situieren lassen, wie Richard Schechner und Victor Turner, zwei der Mitbegründer des Fachs der Performance Studies, es formulieren. Alternative Genealogien des Fachs platzieren Performance im Kontext der Redekunst, Rhetorik und des Sprechens. Wie können wir Performance heute konzeptualisieren, da der Performance Begriff sich weltweit ausgebreitet hat und der ‚performative turn‘ von anderen Disziplinen in den Geistes- und Sozialwissenschaften aufgegriffen wird? Wie läßt sich der Begriff selbst übersetzen und welche Herausforderungen eines globalisierten Faches lassen sich eruieren, wenn die Idee der Übersetzung mit ins Spiel kommt? Ist Performance dasselbe wie Performance Art oder Aktivismus? Ist Performance prinzipiell politisch und widersetzt sich der vermeintlichen Hegemonie staatlicher Theaterinstitutionen, wie es einige Theoretiker des Fachs formuliert haben, oder sollte man die Idee der Performance im Kontext gesellschaftlicher Imperative „zu funktionieren“ verstehen, wie andere es ausgedrückt haben? Die Ambivalenz des Begriffs lässt einen innehalten und lädt ein zum weiteren Nachforschen über die komplexen Wegen, durch die der Performance Diskurs selbst gezwungen ist, international und transkulturell zu funktionieren. Die Studierenden werden sich mit bekannten und weniger bekannten theoretischen Ansätzen zur Performance auseinandersetzen; auch wird eine Minikonferenz mit Kurzpräsentationen zum historischen und kritischen Kontext des Performance-Begriffs stattfinden.