Theatre and Performance Post-‘9/11’ (Seminar)

Theatre and Performance Post-‘9/11’: From the ‘War on Terror’ to Edward Snowden and the NSA (English-Language Seminar)

Mi. 14-16, Campus Westend, IG 1.411

Geöffnet für: Mag: T1, T2, T3, T4 // BA Nf: 3.2, 4.1, 4.2, 5.1 // BA Hf: GM1, GP, ÄT // MA TFM: TM T1, VM T1, T2 // DRAM: 2.1, 2.2, 3.1

This course will survey not only the wide range of responses to the attacks of September 11, 2001 and the subsequent American-led ‘War on Terror’ with its expansion of global surveillance in specific theatre productions, dramatic texts and performance projects, it will also, inversely, examine the many attempts to interpret and theorize these occurrences by recourse to the terminologies and event structures of theatre, drama and performance. Even though the main focus of this class is on the post-‘9/11’ era, we will occasionally include older sources to provide a more comprehensive context for particular topics. Some of the themes that we will explore in this class include: the ubiquitous use of theatre metaphors in terrorism studies; the theorizations of ‘9/11,’ suicide bombings, hostage takings, and beheadings from a Performance Studies perspective; (mis-) representations of

‘9/11’ in American drama; the resurgence of docudrama in response to the human rights violations and ‘states of exception’ (Abu Ghraib, Guantanamo) occasioned by the ‘War on Terror’; the dramaturgical challenge of engaging with (insurgent/state/counter-) terrorism without reduplicating its spectacularism; the theatricality and performativity of surveillance; and recent theatre productions and performances on surveillance and Edward Snowden’s NSA revelations. We will discuss theoretical texts by Jacques Derrida, Samuel Weber, Giorgio Agamben, Zygmunt Bauman and David Lyon as well as plays and performances by David Greig (The American Pilot), Mark Ravenhill (Shoot/Get Treasure/Repeat), Judith Thompson (The Palace at the End) and Forced Entertainment (Showtime). The assigned texts can also be read in German, if translations are available.

Students are expected to attend class regularly, to complete all assigned readings, and to actively participate in discussions. To get full credit, you will need to give an in-class presentation on all required readings for one of the weekly sessions and to submit a term paper at the end of the semester.

Suggested preparatory readings:

  • Rustom Bharucha: Terror and Performance. London and New York: Routledge, 2014.
  • Jenny Hughes: Performance in a Time of Terror. Manchester University Press, 2012.
  • John McGrath: Loving Big Brother: Surveillance Culture and Performance Space. London and New York: Routledge, 2004.

Interkulturelle Transaktionen zwischen europäischem und asiatischem Theater (Seminar)

Interkulturelle Transaktionen zwischen europäischem und asiatischem Theater

Do. 10-12, Campus Westend, IG 1.411

Geöffnet für: Mag. T1, T2, T3, T4 // TFM Nf: 3.2, 4.1, 4.2 // TFM Hf:  BM1(2), GM1, GP, ÄT //  MA TFM: TM T1, VM T1, T2 // DRAM: 1.3, 2.1, 2.2, 7.2      

Zentraler Fokus dieses Seminars sind die komplexen interkulturellen Bezüge und Transaktionen zwischen europäischen und asiatischen Theatertraditionen seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Die erste Hälfte des Kurses wird sich vor allem mit der westlichen Adaptation asiatischer Quellen befassen: Bertolt Brechts Rezeption von Mei Lanfangs Moskauer Jingju-Vorführung in „Verfremdungseffekte in der chinesischen Schauspielkunst” sowie seine Bearbeitungen von Yuan- und Noh-Dramen (Der Kaukasische Kreidekreis, Der Jasager); Antonin Artauds Interpretation des Legong-Tanzes in „Über das balinesische Theater;” die Bezugnahme auf asiatisches Theater in den Schriften und Inszenierungen Richard Schechners, Jerzy Grotowskis und Eugenio Barbas; bis hin zu Peter Brooks ‚transkultureller’ Inszenierung des indischen Epos Mahabharata und Ariane Mnouchkines ebenfalls auf indische Aufführungstraditionen rekurrierende Produktion Les Atrides. In diesem Zusammenhang werden wir uns auch mit den asiatischen Kritikern des zumeist von westlichen Regisseuren und Produzenten initiierten interkulturellen Theaters beschäftigen. In der zweiten Semesterhälfte untersuchen wir dann die Aneignung europäischer Dramatik und Theaterkonzepte durch asiatische Theaterkünstler: Shakespeare-Bearbeitungen in Taiwan (Wu Hsing-Kuos Solo-Adaption des King Lear), Singapur (Ong Keng Sens Lear) und Kuwait (Sulayman Al-Bassams The Al-Hamlet Summit); die Rezeption Brechts in China, Japan und Indien. Wir werden uns intensiv mit Primär- und Sekundärtexten auseinandersetzen, aber auch Videodokumentationen relevanter interkultureller Theaterinszenierungen analysieren. Primäres Lehrziel dieses Seminars ist, den Studenten ein sowohl historisches als auch kritisches Verständnis des komplexen Interkulturalismus-Diskurses vor allem im Hinblick auf gegenwärtige Tendenzen des internationalen Theaters zu vermitteln.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist die regelmäßige Lektüre und rege Beteiligung in Seminardiskussionen. Voraussetzung für einen Leistungsschein: Referat und Hausarbeit.

Vorbereitende Literatur:

  • Rustom Bharucha: Theatre and the World: Performance and the Politics of Culture. London und New York: Routledge, 1993.
  • Jacqueline Lo und Helen Gilbert: „Toward a Topography of Cross-Cultural Theatre Praxis“, in: The Drama Review 46.3 (Fall 2002): 31-53.
  • Patrice Pavis: The Intercultural Performance Reader. London und New York: Routledge, 1996.
  • Min Tian. The Poetics of Difference and Displacement: Twentieth-Century Chinese-Western Intercultural Theatre. Hong Kong University Press, 2008.

Devised Theatre (Theorie/Praxis-Projekt)

Devised Theatre (Theorie/Praxis Projekt)

Fr. 15-18, Probebühne, Campus Bockenheim

Geöffnet für: Mag. T1, T2, T3, T4 // TFM Nf: 3.2, 4.1, 4.2, 5.1 // TFM Hf: PM 1, GM1, SM GP, ÄT // DRAM: 2.1, 2.2, 3.1, 7.4

Der Begriff des „devised theatre“ wurde zuerst in einer 1994 erschienenen Publikation der britischen Theaterwissenschaftlerin Alison Oddey eingeführt und ist mittlerweile vor allem im anglo-amerikanischen Theaterdiskurs fest etabliert. Er bezeichnet einen im Gegenwartstheater weit verbreiteten Arbeitsansatz und lässt sich zudem bis zu den Theateravantgarden des frühen 20. Jahrhunderts, wenn nicht sogar bis zur Commedia dell’arte zurückverfolgen. „Devising theatre“ meint einen gruppenorientierten kreativen Ansatz, demzufolge die Mitglieder eines Theaterensembles nicht nur über sämtliche künstlerischen und organisatorischen Aspekte ihrer Arbeit selbst entscheiden sondern auch ihre Produktionen von Grund auf gemeinschaftlich entwickeln und erarbeiten.

Der dreistündige Kurs besteht aus einem einstündigen Theorieseminar sowie einem zweistündigen praktischen Theaterworkshop. Im Theorieteil werden Geschichte und Theorieansätze des „devised theatre” behandelt und exemplarische Aufführungen (z. B. von Forced Entertainment, Frantic Assembly, Socìetas Raffaello Sanzio) analysiert und diskutiert. Der Workshop führt in „devising“ mit Objekten, Bewegung und autobiographischem Material ein, erprobt verschiedene Konstellationen (von der Solo-Performance bis zur Arbeit im Trio oder Quartett), und hat als übergreifendes Thema die gegenwärtige Kultur der Überwachung. Die Kursteilnehmer erhalten jede Woche detaillierte Instruktionen für neu zu erarbeitendes szenisches Material, das sie jeweils in der nächsten Sitzung aufführen. Um die Semesterhälfte herum werden dann zwei oder drei Theatergruppen gebildet, die selbständig 30-minütige szenische Projekte zum Thema Überwachung erarbeiten und diese am Ende des Semesters im Rahmen des Instituts öffentlich aufführen. Es ist eine der Prämissen des „devised theatre,“ dass alle Teilnehmer ihre unterschiedlichen Fähigkeiten in den kreativen Prozess einbringen können. Spezifische darstellerische Grundkenntnisse werden deshalb nicht verlangt (und auch nicht vermittelt), aber die Bereitschaft und der Mut, sich auf einen kollektiven kreativen Prozess mit offenem Ausgang einzulassen, sind Grundvoraussetzungen für die Teilnahme an diesem Kurs.

Teilnahmeschein für aktive Mitarbeit. Leistungsschein für aktive Mitarbeit und eine schriftliche Aufarbeitung der vorgestellten praktischen Arbeit.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Eine Anmeldung ist ab sofort unter der eMail-Adresse anmeldung-theater@web.de möglich, wobei Sie bitte im Betreff „Devised Theatre“ nennen und angeben, in welchem Studienprogramm und Fachsemester Sie studieren.

Vorbereitende Literatur:

  • Deirde Heddon und Jane Milling: Devising Performance: A Critical History. Palgrave Macmillan, 2005.
  • Allison Oddey: Devising Theatre: A Practical and Theoretical Handbook. London und New York: Routledge, 1994.  

Markus Wessendorf (Sommersemester 2015)

Theatre and Performance Post-‘9/11’ (Seminar)Interkulturelle Transaktionen zwischen europäischem und asiatischem Theater (Seminar)Devised Theatre (Theorie/Praxis-Projekt)

Als zweiten Gast im Rahmen der neuen Friedrich Hölderlin-Gastprofessur begrüßen wir im Sommersemester Markus Wessendorf von der University of Hawaii at Manoa, USA. Er ist seit 2001 Professor für Theaterwissenschaft an der University of Hawaiʻi at Mānoa in Honolulu. Zuvor lehrte er in Gießen und New York und arbeitete als Übersetzer, Dramaturg und Regisseur. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen: Interkulturelles Theater, Theorien des Performativen, Theater und Performance seit 9/11 und Dramaturgien der Überwachung. Zahlreiche Publikationen, u.a. Die Bühne als Szene des Denkens: Richard Foremans Ontological-Hysteric Theatre (1998), Grenzgänge: Das Theater und die anderen Künste (Mit-Hg. 1998), Das Brecht-Jahrbuch 36: Brecht in/und Asien (Mit-Hg. 2011).

Professor Wessendorf wird im Rahmen seines Aufenthalts in Frankfurt drei Seminare unterrichten, die neben den Studierenden der TFM auch Studierenden der AVL sowie der Hessischen Theaterakademie offen stehen. Seine Antrittsvorlesung wird er am 23. Juni 2015 im Künstlerhaus Mousonturm unter folgendem Titel halten: „Zombies im Theater: Eine dramaturgische Herausforderung“.

Im Rahmen der Gastprofessur von Markus Wessendorf wird darüber hinaus zum Abschluss des Sommersemesters, voraussichtlich am 17./18. Juli, ein zweitägiges Symposium unter dem Titel „Dramaturgien der Überwachung: Edward Snowden und die NSA“ stattfinden, in dem auch die studentischen Teilnehmer*innen der beiden Lehrveranstaltungen von Prof. Wessendorf die Möglichkeit haben, ihre Seminararbeiten und Theaterprojekte zu präsentieren.