Performance Theorie (Seminar)

Performance Theorie: Kritische Konzepte

Ab 25. April 2019 donnerstags, 16-18 Uhr, IG-Farben Gebäude, Raum 1.411

Seit den 1950er Jahren beschreibt ‘Performance’ menschliches Verhalten und Kunstwerke, die sich „zwischen Theater und Anthropologie“ situieren lassen, wie Richard Schechner und Victor Turner, zwei der Mitbegründer des Fachs der Performance Studies, es formulieren. Alternative Genealogien des Fachs platzieren Performance im Kontext der Redekunst, Rhetorik und des Sprechens. Wie können wir Performance heute konzeptualisieren, da der Performance Begriff sich weltweit ausgebreitet hat und der ‚performative turn‘ von anderen Disziplinen in den Geistes- und Sozialwissenschaften aufgegriffen wird? Wie läßt sich der Begriff selbst übersetzen und welche Herausforderungen eines globalisierten Faches lassen sich eruieren, wenn die Idee der Übersetzung mit ins Spiel kommt? Ist Performance dasselbe wie Performance Art oder Aktivismus? Ist Performance prinzipiell politisch und widersetzt sich der vermeintlichen Hegemonie staatlicher Theaterinstitutionen, wie es einige Theoretiker des Fachs formuliert haben, oder sollte man die Idee der Performance im Kontext gesellschaftlicher Imperative „zu funktionieren“ verstehen, wie andere es ausgedrückt haben? Die Ambivalenz des Begriffs lässt einen innehalten und lädt ein zum weiteren Nachforschen über die komplexen Wegen, durch die der Performance Diskurs selbst gezwungen ist, international und transkulturell zu funktionieren. Die Studierenden werden sich mit bekannten und weniger bekannten theoretischen Ansätzen zur Performance auseinandersetzen; auch wird eine Minikonferenz mit Kurzpräsentationen zum historischen und kritischen Kontext des Performance-Begriffs stattfinden.

Tanzende Massen (Diskussion)

Am Freitag, 14. Juni 2019, 18:30 Uhr organisiert Prof. Dr. Gotman zudem eine Diskussionsrunde mit ausgewählten europäischen Choreograph*innen und Künstler*innen, die sich mit folgendem Thema auseinandersetzen werden: 

Tanzende Massen: Wahn, Ekstase, Kollektivität 

Im Rahmen des F°LAB Festivals for Performing Arts 2019.

Beitragende: Kélina Gotman (Theater- und Tanzwissenschaftlerin, UK), Hamish McPherson (Choreograph und Tanzwissenschaftler, Großbritannien); Bogomir Doringer (Filmemacher und Kurator; Niederlande/Österreich); Jatun Risba (Performance Artist; Slovenien/Großbritannien); Audrey Gary (Regisseurin und Choreographin, Frankreich)

Gegenstand der Diskussion ist der revoltierende tanzende Körper. Ob in neo-schamanischen Ansätzen zeitgenössischer Choreographie oder in Akten radikaler Selbstheilung, in choreographischen Politiken der Sorge oder unerbittlichen Tanzparties, Körper in Bewegung signalisieren Ruhelosigkeit und die Möglichkeit lebendiger Transformation. Doch was ist ein Körper, der protestiert?  Es soll der Frage nachgegangen werden, wie Künstler*innen und Theoretiker*innen sich Gesten des Aufbegehrens angeeignet haben, um alternative Vorstellungen von Kollektivität und Selbstorganisation zu entwickeln. Gleichzeitig wird die Brücke geschlagen vom protestierenden Körper in der Kunst zu dessen Rolle in der politischen Gemeinschaft, um zu erörtern, wie sich über alternative Formen von Körperlichkeit auch der Staatskörper neu denken lässt. 

Veranstaltungsort ist das Frankfurt LAB, Schmidtstr. 12, 60326 Frankfurt/Main

Choreographie als Denken von Freizügigkeit (Antrittsvorlesung)

Am Dienstag, den 4. Juni 2019, 18 Uhr wird die Hölderlin Gastprofessorin für Allgemeine und Vergleichende Dramaturgie, Prof. Dr.  Kélina Gotman (King’s College London), ihre Antrittsvorlesung halten. Thema ist:

Choreographie als Denken von Freizügigkeit. Eine kritische Genealogie.

In Anlehnung an Edward W. Saids kritisches Konzept einer „imaginierten Geographie“ von „Orient“ und „Okzident“ wird dieser Vortrag die Idee einer „choreographischen Vorstellungswelt“ entwickeln, um zu erörtern, wie Bewegung, Freizügigkeit und Zeitlichkeit im Austausch miteinander stehen. Gezeigt werden soll, dass Formen von Bewegung in kritischen und wissenschaftlichen Diskursen eine wichtige Rolle spielen, sei es in medizinischen Studien zum arbeitenden Körpers oder Untersuchungen mentaler Erschöpfung, die nachzeichnen, durch welche Zwänge die Moderne unsere körperliche Existenz geformt und auch verformt hat. Gleichzeitig zeigt der drastische Anstieg von verschiedenen ‚Geist/Körper‘-Praktiken, die „altertümliches Heilungswissen“ reaktivieren wollen, dass Bewegung benutzt wird, um zu grundlegenden Formen des Wohlbefindens zurückzufinden. Diese Choreographien lassen sich als Knotenpunkt zwischen Tanzwissenschaft, den Naturwissenschaften und Philosophien der Sorge verstehen. In einer Zeit, in der Bewegungsfreiheit und Freizügigkeit politisch umkämpft sind, scheint es daher unerlässlich, kritische Genealogien zu verfolgen, durch die das „Sich-frei-bewegen“ imaginiert worden ist. Die Art und Weise, wie der postkoloniale Westen diese Arten von Bewegung weiterhin in den Osten projiziert, ist Teil dieser Geschichte.

Veranstaltungsort ist das Institut für Theater-, Film-, und Medienwissenschaften der Goethe Universität Frankfurt (1. Stock des IG-Farben Gebäudes, Raum 1.411). 

Neue Dramaturgien (Seminar)

Neue Dramaturgien und innovative Werkzeuge der Dokumentation in den darstellenden Künsten

Ziel dieses Seminars ist es, zwei Kernelemente der zeitgenössischen Performance zu untersuchen: die neuen Dramaturgien, die die Betrachtung von Licht und Sound ins Zentrum der Bühnenkomposition stellen; und die theoretischen und praktischen Anforderungen zu diskutieren, die die Erhaltung und Aufzeichnung dieser multimedialen Kunstwerke (Performances, Installationen, immersive digitale Landschaften usw.) ermöglichen. In unserer Forschung setzen wir uns dabei mit den angewandt technischen als auch den theoretischen Dimensionen auseinander und bewegen uns von der Analyse der kreativen Prozesse und Werke zur Entwicklung eines Prototyps der Dokumentation der darstellenden Künste (Filme, Videos, u.a. Formen der Dokumentation). Das Seminar beinhaltet dabei eine theoretische Ebene mit der Analyse individueller Arbeiten und auch eine praktische Workshopkomponente, in welcher die Studierenden die Chance haben, story boards für die Dokumentation auf Basis der gemeinsam diskutierten Inszenierungen zu entwickeln.

Diese Dokumentationsarbeit trägt zur Aufbewahrung und Verbreitung des wachsenden immateriellen Kulturgutes bei. Mit anderen Worten, unsere Arbeit im Seminar entwickelt mithilfe von Technologien innovative Werkzeuge für die Forschungsarbeit in den darstellenden Künsten und fasst dadurch den Rahmen unseres Fachs neu.

Formen der Präsenz (Seminar)

Formen der Präsenz: Tanz, Technologien und Immersion

Ausgehend von einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit Körper, Wahrnehmung und Technologien im zeitgenössischen Theater (insbesondere unter Berücksichtigung der Neurophysiologie, Architektur und der immersiven Künste), wird es in diesem Seminar um die Definition einer Ästhetik der Präsenz von Körperlichkeit auf der Bühne gehen. Wir werden eine Übersicht über Kernpraktiken der choreographischen Komposition und der Bühnenregie erhalten und uns dabei mit Beispielen aus den Medienkünsten in Japan, Kanada, den USA und Europa auseinandersetzen, sei es Merce Cunnigham, William Forsythe, Wayne McGregor, Ginette Laurin, Isabelle Van Grimde, Sabura Teshigawara u.a. Das Seminar hat zwei Kernziele: 1. es analysiert den Einfluss der Technologie auf die Wahrnehmung des Performers in der Bewegungskomposition; 2. definiert es die Komposition der audiovisuellen Bühne selbst. Im ersten Schritt geht es um die neurophysiologischen Funktionen von Bewegung und Präsenz; hier werden wir uns besonders auf die Rolle der Imagination in der Komposition von Gesten in und auch jenseits technologischer Intervention fokussieren  – z.B. in motion capture und anderen Systemen des Werdens. Dabei wird Technologie nicht nur als szenisches Mittel verstanden sondern vielmehr als ein Vorgehen, um das sinnliche Wissen des Körpers hervorzuheben und neue Gesten entwickeln zu können. Im zweiten Schritt beschäftigen wir uns mit dem Auftauchen autonomer Formen von Objekttheater und Maschinen, die ein Teil der neuen Manifestationen von multimedialer Performance sind und in Abwesenheit des Schauspielerkörpers fungieren. Deren Präsenz ergibt sich ausschließlich durch Licht und Ton. Hier berücksichtigen wir außerdem die neue Komposition von Mittel, die der Szenerie eine immersive Qualität verleihen und dadurch eine außergewöhnliche Ästhetik entwickeln, die man provisorisch als Logik der Latenz bezeichnen könnte. Hier wird zudem die Funktion von Empathie als aktives Miteinbeziehen der Zuschauenden in das mediale Geschehen relevant. 

Am Rande des Sichtbaren (Seminar)

Am Rande des Sichtbaren: Theater, Philosophie, und Dramaturgien des Hörens

Dieses Seminar beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen theatraler Komposition und verbindet diese mit philosophischen Konzepten, insbesondere aus der antiken und vorsokratischen Tradition. Wie Philosophie, so ist auch Theater ein Wissen um die Welt, d.h. auch eine Art des Verhaltens und der Existenz. Diese Überlegungen auf der Konzeptionsebene werden mit der Praxis des zeitgenössischen Theaters in Verbindung gebracht. Insbesondere geht es um eine Neudefinition des Theaters als sowohl Ort des Sehens (theatron), einer Klanglandschaft (akousma) und als Ort des Sprechens (phoné). In der Analyse von Arbeiten von Romeo Castellucci /Societas Raffello Sanzio, Teatro delle Albe, Shiro Takatani, Robert Wilson, Jan Fabre und Heiner Goebbels werden wir diese Verbindungen tiefergehend untersuchen und als Beispiele einer Dramaturgie des Hörens diskutieren. Auf der zeitgenössischen Bühne entstehen Formen, Geräusche und Farben, die das Primat des Sehens in Frage stellen. Es stellt sich also die Frage, was man im Theater eigentlich sehen kann: die Offenbarung verschiedener Seinsformen könnte eine Antwort sein. Das akustische Bild ensteht nämlich als Textur einer Szene, durch die das visuelle, optische Bild überhaupt erst Gestalt annimmt. Beispiele wären hier sowohl elektronische Klanglandschaft als auch das Theater der Stimme von Carmelo Bene oder Ermanna Montanari u.a. In diesen Arbeiten wird Ton als grundlegendes Element gedacht, das die Szene strukturiert, indem es auf latente Weise die Aufmerksamkeit des Publikums fasst und die Modalitäten des Hörens neu setzt: Töne, wie Farben, repräsentieren die Temperatur einer Szene und verwandeln die Wahrnehmung des Publikums in eine Form des immersiven Erlebens. Über Atmosphäre im theatralen Sinn zu sprechen, heißt die akustischen und chromatischen Elemente zu erkennen, die die Szene mitbestimmen. Die Atmosphäre ist dabei etwas Diffuses, sowohl grundlegend als auch unsichtbar und zeit sich in Form von chromatischen Variationen, tonalen Impulsen, Licht und akustischen Figuren.

Sound Knowledge (Masterclass)

13. bis 15. Februar 2020 / Studio Naxos / Goethe Universität Frankfurt

Exploring the Dramaturgies, Philosophies, and Politics of Listening

Theaterwissenschaften, Institut für Theater-, Film- & Medienwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt/M., in Kooperation mit Studio Naxos
Koordiniert von Ramona Mosse, Nikolaus Müller-Schöll, and Enrico Pitozzi

Wie lässt sich das Hören dramaturgisch, philosophisch, aber auch politisch denken? Dieser Frage wollen wir in unserer diesjährigen Masterclass nachgehen und damit der wachsenden Bedeutung auditiver Kulturen in und jenseits des Theaters Rechnung tragen. Der sogenannte „aural turn“, der in den letzten 15 Jahren zu einer Welle neuer Forschungsansätze in den Geistes- und Sozialwissenschaften geführt hat und in dessen Zentrum das interdisziplinäre Feld der Sound Studies steht, ist dabei ebenso relevant wie innovative Performance Formate, die sich in Form von headphone theatres, sound walks oder ‚immersiven‘ Theatererfahrungen die expandierenden Möglichkeiten der digitalen Medien zu eigen gemacht haben. Die radikale Relationalität des Hörens bietet dabei die Möglichkeit, visuelle Primate zu hinterfragen, Wahrnehmungsabläufe multimodal zu fassen und dabei gleichzeitig Aufmerksamkeitsökonomien und die auditiven Komponenten des öffentlichen Raumes zu untersuchen.

Die Masterclass bildet den Abschluss eines im Wintersemester 2019/20 angebotenen Seminars des derzeitigen Friedrich Hölderlin-Gastprofessors Enrico Pitozzi, kann aber auch unabhängig von diesem aktiv besucht werden. Sie will Studierenden die Gelegenheit bieten, eigene Forschungsergebnisse in Impulsvorträgen vorzustellen und zu diskutieren. Ergänzt werden diese Beiträge durch Diskussionsrunden, Panels und Vorträge einer Reihe von Künstlern und wissenschaftlichen Gästen.

Donnerstag, 13. Februar 2020

Veranstaltungsort: Studio Naxos, Waldschmidtstr. 19

18:00 – 18:15Opening
18:15 – 19:15Rasmus Nordholt: Musical Relations: Resonance, Methexis, Modulations
19:15 – 20:00Reception
20:00 – 21:00Performance Gesten der Zärtlichkeit (directed by Simon Möllendorf)
21:00 – 21:45Artist Talk with Simon Möllendorf & performers
22:00 – 23:00Film Screening & Discussion with Enrico Pitozzi

Freitag, 14. Februar 2020

Veranstaltungsort: Goethe Universität, Westend Campus, IG-Farben Gebäude, Raum 1.411

LISTENING TO THE SUBALTERN

10:00 – 11:30Mounira Zennia: Imperfect Sense
Marque Pham: De- and Re-Territorialization Through SoundAria Baghestani: Oral stories: Listening, Retelling, Resisting
11:30 – 12:00Break
12:00 – 13:00Andrea Geissler: Miskin Al Jaza’ir: A mixtape for a 
non-national radio show 
Antigone Akgün: Theatre of the Speechless
13:00 – 14:00Catered lunch
14:00 – 15:00Inga Bendukat & Eva Döhne: About the loss of the body 
and the lamentation of mothers

LISTENING INTERMEDIALLY

15:00 – 16:00Maren Haffke: This Must Be Underwater Love: 
Field Recordings, Acoustic Ecologies, and Non-Human Musicians
16:00 – 16:30Break
16:30 – 17:30Agne Pupelyte: Visual-Acoustic Renditions of Classical Music 
Rupert Jaud: Sonic Worlds & Audio Augmented Reality
17:30 – 17:45Break
17:45 – 20:00Film Screening & Discussion with Rembert Hüser

Samstag, 15. Februar 2020

Veranstaltungsort: Goethe Universität, Westend Campus, IG-Farben Gebäude, Raum 1.411

LISTENING TO THE POLITICAL

10:00 – 11:00Artist Talk with Hannes Seidl (Artist Collective Kötter/Seidl)
11:00 – 12:00Ilit Ferber: ‘In Voice Land’: Walter Benjamin’s Radio Work for Children
12:00 – 12:45Catered Lunch
12:45 – 13:45Ramona Mosse: Listening to Democracy
13:45 – 14:45Jonathan Kirn: The Waves In-Between – The Relation of Sound, 
Space and BodyMarten Weise: From Listening to Being-With: Jean-Luc Nancy’s 
Reading of Hannah Arendt’s onto-political Thinking

Freddie Rokem (Wintersemester 2014/15)

The Logic of/in Tragedy (Seminar)Israeli Cultures of Performance (Seminar)

Als ersten Gast im Rahmen dieser neuen Professur begrüßen wir im Wintersemester einen Kollegen vom Institut für Theaterwissenschaft unserer Partner-Universität in Tel Aviv, Professor Dr. Freddie Rokem. Er ist dort Emanuel Herzikowitz Professor für die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Gastprofessuren führten ihn u.a. nach Stanford, Berkeley, Stockholm, Berlin und Helsinki.  Zuletzt erschienen von ihm u.a.: Philosophers and Thespians: Thinking Performance (2010); Jews and the Making of Modern German Theatre (Mit-Hg., 2010), Geschichte aufführen. Darstellungen von Vergangenheit im Gegenwartstheater (2012).

Professor Rokem wird im Rahmen seines Aufenthalts in Frankfurt drei Seminare unterrichten, die neben den Studierenden der TFM auch Studierenden der AVL sowie der Hessischen Theaterakademie offen stehen, außerdem am 4. November (Künstlerhaus Mousonturm, 18 Uhr) seine Antrittsvorlesung unter dem folgenden Titel halten: Possessed by Theatre: The Dybbuk at the Habima Theatre, Moscow 1922.

Im Rahmen der Gastprofessur von Freddie Rokem wird darüber hinaus die Ruth Kanner Group aus Tel Aviv in Frankfurt mit ihrer Franz Kafka gewidmeten Arbeit „The Hebrew Notebook“ gastieren. Diese wird am 11. und 12. Dezember im Künstlerhaus Mousonturm gezeigt werden. (Jeweils um 19.30 Uhr) Am 12. Dezember werden wir gemeinsam mit den israelischen Gästen eine Masterclass zum Thema „Kafka und das Theater“ abhalten, an die sich dann am 13. und 14. Dezember ein Workshop von Ruth Kanner mit Studierenden der TFM anschließen wird.

Markus Wessendorf (Sommersemester 2015)

Theatre and Performance Post-‘9/11’ (Seminar)Interkulturelle Transaktionen zwischen europäischem und asiatischem Theater (Seminar)Devised Theatre (Theorie/Praxis-Projekt)

Als zweiten Gast im Rahmen der neuen Friedrich Hölderlin-Gastprofessur begrüßen wir im Sommersemester Markus Wessendorf von der University of Hawaii at Manoa, USA. Er ist seit 2001 Professor für Theaterwissenschaft an der University of Hawaiʻi at Mānoa in Honolulu. Zuvor lehrte er in Gießen und New York und arbeitete als Übersetzer, Dramaturg und Regisseur. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen: Interkulturelles Theater, Theorien des Performativen, Theater und Performance seit 9/11 und Dramaturgien der Überwachung. Zahlreiche Publikationen, u.a. Die Bühne als Szene des Denkens: Richard Foremans Ontological-Hysteric Theatre (1998), Grenzgänge: Das Theater und die anderen Künste (Mit-Hg. 1998), Das Brecht-Jahrbuch 36: Brecht in/und Asien (Mit-Hg. 2011).

Professor Wessendorf wird im Rahmen seines Aufenthalts in Frankfurt drei Seminare unterrichten, die neben den Studierenden der TFM auch Studierenden der AVL sowie der Hessischen Theaterakademie offen stehen. Seine Antrittsvorlesung wird er am 23. Juni 2015 im Künstlerhaus Mousonturm unter folgendem Titel halten: „Zombies im Theater: Eine dramaturgische Herausforderung“.

Im Rahmen der Gastprofessur von Markus Wessendorf wird darüber hinaus zum Abschluss des Sommersemesters, voraussichtlich am 17./18. Juli, ein zweitägiges Symposium unter dem Titel „Dramaturgien der Überwachung: Edward Snowden und die NSA“ stattfinden, in dem auch die studentischen Teilnehmer*innen der beiden Lehrveranstaltungen von Prof. Wessendorf die Möglichkeit haben, ihre Seminararbeiten und Theaterprojekte zu präsentieren.

Lina Majdalanie (Sommersemester 2016)

Zeitgenössische künstlerische Praktiken im Libanon (Seminar)Das vertraute Fremde (Szenisches Projekt)Die Erzählung des Anderen (Seminar)Appendix (Lecture Performance)

Als vierten Gast im Rahmen der Friedrich Hölderlin-Gastprofessur begrüßen wir im Sommersemester 2016 die Performerin, Schriftstellerin, Regisseurin und Dozentin Lina Majdalanie. Bis 2013 arbeitete sie als Dozentin an der Haute École d’Art et de Design in Genf,zuvor u.a. am Institute for Scenic and Audio-Visual Studies, Saint-Joseph University, Beirut, Libanon. Ihre Performances, darunter 33 RPM and a Few Seconds (2012), Photo-Romance (2009), I had a Dream, Mom (Video, 2006), Appendix (2007) und Biokhraphia (2002) wurden bei wichtigen internationalen Festivals, wie dem «kunstenfestivaldesarts» in Brüssel, dem «Festival d‘Avignon» und dem «Festival d’Automne» in Paris gezeigt und entstanden teilweise in Zusammenarbeit mit Rabih Mroué. Das Pseudonym Lina Majdalanie hat sie im April 2015 angenommen.

Als Antrittsvorlesung fand die Lecture Performance «Appendix» am 04. Mai 2016 im Künstlerhaus Mousonturm statt.

Lina Majdalanie unterrichtete im Rahmen ihres Aufenthalts in Frankfurt drei Seminare.